HARDFACTS
PROJEKTBESCHREIBUNG
Das Projekt „am Anger” bietet eine Reihe an Gemeinschaftseinrichtungen, die von allen BewohnerInnen genutzt werden können. Ihre Verwendung und Gestaltung wird von Themengruppen selbst organisiert. Die Gruppen beschäftigen sich mit den „vorprogrammierten“ Themen und gestalten vor Bezug alle Räume. Nach Bezug werden diese Räume nach den selbst entwickelten Regeln auch von den BewohnerInnen gemeinsam in Ordnung gehalten. Das gegenseitige Kennenlernen und der Aufbau der nachbarschaftlichen Strukturen und Themengruppen wird von uns angeleitet und begleitet. Ein Leitfaden für die zukünftige Organisation der Gemeinschaft wurde entwickelt, um die BewohnerInnen in kommenden Entscheidungsprozessen zu unterstützen.
Das Initiieren von Wohnpartnerschaften ermöglicht es zwei Personen oder Haushalten sich gegenseitig zu unterstützen. Über einen Fragebogen können wir das Angebot und die Nachfrage von nachbarschaftlichen Hilfsleistungen erfassen und verbinden, und Partnerschaften anregen.
Auch die Bildung von passenden Wohngemeinschaften wird von uns unterstützt.
Die Wohnhausanlage umfasst ca. 600 geförderte Wohnungen auf fünf Bauplätzen errichtet von fünf verschiedenen Bauträgern. Die Gemeinschaftseinrichtungen können auch bauplatzübergreifend genutzt werden, weshalb auch bauplatzübergreifende Themengruppen initiiert wurden. Zusätzlich finden begleitende Maßnahmen auf den einzelnen Bauplätzen statt.
Der Wiesen-Dialog ist gelebte Grätzelkultur in der neuen Siedlung “In der Wiesen Süd”! Wir unterstützen die zukünftigen Bewohner beim Initiieren von Nachbarschaftsaktivitäten, insbesondere auch in Bezug auf die vielfältigen Themenräume, die allen BewohnerInnen gemeinsam zur Verfügung stehen.
Die Nutzung und Ausstattung dieser Räume wird von ihnen gemeinsam in Workshops erarbeitet und festgelegt.
Darüber hinaus erhalten sie von uns Unterstützung zur Bildung von Organisationsstrukturen, insbesondere des “Wiesen-Forums”, das Anliegen der BewohnerInnen diskutiert und aufnimmt. Das Wiesen-Forum ist Bindeglied zu den Hausverwaltungen und schlägt Veränderungen in der Siedlung vor. Wir begleiten die BewohnerInnen zwei Jahre im Zuge des „Wiesen-Dialogs“, vom ersten Kennenlernen bis zum nachbarschaftlichen Miteinander Wohnen.
Für den Bauträgerwettbewerb erstellte realitylab ein Konzept für die soziale Nachhaltigkeit. Anders als bei anderen Projekten, gibt es beim Marchfeldkanal, wo ein neuer Stadtteil in der Größenordnung eines Dorfes entsteht, die einzigartige Ausgangssituation: ein Teil der BewohnerInnen ist schon vor Ort. Daher müssen diese in die Identitätsbildung des neuen Stadtteils einbezogen werden. In den abgegebenen Stellungnahmen der AnrainerInnen zum Bauprojekt werden einerseits das Bedürfnis nach Information deutlich und andererseits viele Ängste, die mit dem Bauprojekt verbunden sind. realitylab hat für dieses Projekt einen Beteiligungsprozess erarbeitet, der die AnrainerInnen in die Gestaltung des Viertels einbeziehen soll und so die Identifikation mit dem neuen Stadtteil stärkt. Ziel ist es im Rahmen des Beteiligungsprozesses möglichst viele Mehrwerte für die vorhandenen und zukünftigen BewohnerInnen des Wettbewerbsgebiets zu finden. Die klare Kommunikation der Rahmenbedingungen und der Möglichkeiten zur Mitbestimmung stellt dafür eine wesentliche Grundlage dar. Ziel des Prozesses ist es darüberhinaus erste Kontakte zwischen neuen und alten BewohnerInnen zu ermöglichen. Der gesamte Wettbewerbsbeitrag wurde von der Jury leider nicht zur Umsetzung empfohlen.